Der Steinbrücker Kreis
Zur ev. luth. Kirchengemeinde Hoheneggelsen gehörte über viele Jahre auch die sich mittlerweile im Privatbesitz befindende „Burg Steinbrück“, welche heute nur noch als Ruine von vergangenen Ereignissen zeugt:
1367 in der Fuhseniederung an der Alten Heerstraße (heute. Bundesstraße 1) erbaut, spielte die Burg insbesondere in der Hildesheimer Stiftsfehde (1519-23) eine besondere Rolle im Kampf zwischen dem Bischof von Hildesheim und dem Herzog von Braunschweig. 1542 wurde während der Visitation einer Kommission des Schmalkaldischen Bundes in der Schlosskapelle der erste lutherische Gottesdienst gefeiert. In der Folgezeit, mit wenigen Ausnahmen fast vierhundert Jahre lang, war die Steinbrücker Burg nun im Besitz des Domkapitels bzw. Bischofs von Hildesheim.
Erst nach dem Zweiten Weltkrieg wurde in Steinbrück eine Evangelische Kapellengemeinde gegründet – und im Jahre 1956 der ehemalige Zwinger der Burg (die schon gesprengt werden sollte) zur einzigartige „Kehrwiederkirche“ umgebaut, in der noch heute monatlich Gottesdienst gefeiert wird.
Innerhalb der Burgruine befindet sich die „Jürgen-Wullenweber-Gedenkstätte“. Dieser protestantische Bürgermeister der Hansestadt Lübeck wurde hier in den Jahren 1536-37 eingekerkert und später auf Befehl des katholischen Herzogs von Braunschweig hingerichtet. Er schrieb an die Wand seines Gefängnisses:
„Kein Dieb – kein Verräther – kein Wiedertäuffer auf Erden – bin ich jemals gewest – will’s auch nimmer befunden werden.“
<<Geschichtsträchtiger Boden also, auf dem am 26. April 1997 der Steinbrücker Kreis e.V. gegründet wurde.>>
Es ist damals die Idee entstanden, einen Kreis für ehemalige Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Evangelischen Jugend zu gründen, der sich etwa zweimal jährlich ein Wochenende lang trifft, aktuelle Themen diskutiert, ein Thema erarbeitet, zusammen feiert und vor allem: Verabredungen trifft, was denn jeder in dieser Kirche noch zu tun gedenkt. Die Frage an die ehemaligen Mitarbeiter, die ja heute mittlerweile weit verstreut sind und sehr unterschiedlichen Aufgaben nachgehen, soll sein: „Ist noch etwas übrig geblieben von damals? Wollt ihr noch was bewegen? Was ist Nachfolge Jesu heute für euch in eurem Lebenszusammenhang?“